Um halb acht stand ich heute auf und nach dem Frühstück, es gab Toast mit Marmelade, Kaffee und Cornflakes, fuhr ich mit dem Taxi zum Terminal 1.

Dort angekommen gab ich meinen Rucksack auf und passierte den Security Check. Um 10:30 Uhr war Boardingtime und um zehn vor zwölf hob der Airbus A 320 zum Flug in das etwa 736 Kilometer entfernte Srinagar ab.

Flug 551

Flug 551

Nach gut einer Stunde landete das Flugzeug auf dem Srinagar International Airport. Das Taxi fuhr mich zum Ghat No. 12, von wo aus ich mit dem Ruderboot zum Hausboot gebracht wurde.

Hausboot

Hausboot

Wieviele Hausbote es auf dem Dal Lake gibt, weiß eigentlich keiner so richtig, die Zahlen bewegen sich zwischen 800 und 1.200.

Wohnzimmer

Wohnzimmer

Auf dem Weg vom Flughafen zum Ghat sah ich die vielen zerstörten Häuser, die hier im September letzten Jahres dem Hochwasser zum Opfer fielen, aber auch, dass die Leute mit Aufräumarbeiten und Reparaturen beschäftigt sind.

Nachdem ich auf dem Hausboot eincheckte, nahm ich ein Taxi in die Altstadt von Srinagar und besuchte die 1402 von Sultan Sikandar erbaute und vom Sohn Zain-ul-Abidin erweiterte Jama Masjid. Die hat im Gegensatz zur Jama Masjid in Delhi keine Minarette, stattdessen an allen vor Seiten hohe Häuser mit Türmen, deren Dächer die typische chinesische Architektur aufweist. Beeindruckend sind die 370 hölzernen Säulen.

Jama Masjid

Jama Masjid

Panorama der Jama Masjid.

In einem befindet sich die Moschee, in der ich ein Gebet verfolgte. anschließend sprach ich mit einem jungen Moslem über den Islam, den Koran, die aktuellen politischen Probleme zwischen Indien und Kashmir, dem Internationalen Terrorismus und dem deutschen Problem Pegida.

Zusammenfassend kann ich sagen: Die überwiegende Mehrheit der Muslime lehnen den Terrorismus ab, da im Koran nicht zum töten von Menschen aufgerufen wird; diese Leute werden als das bezeichnet was sie sind: Mörder. Allerdings wünschen sie sich eine differenzierte Sichtweise des Westens und können es gar nicht leiden, wenn der Islam mit dem Terrorismus gleichgesetzt wird.

Auch in Bezug auf den Kashmirkonflikt wünscht man sich von der Welt eine eine genauere Betrachtung, angesichts der Massaker an der Zivilbevölkerung durch die indische Armee. Von den USA erwartet man im Prinzip nichts, denn dieses Land ist völlig blind, was den Islam und seinen Glaubensanhängern angeht.

Abschließend sind wir beide zum Ergebnis gelangt, dass die Probleme durch Gewalt nur noch verschärft werden. Einzig Gespräche auf Augenhöhe und mit gegenseitigem Respekt werden in Zukunft insbesondere für Kashmir die Probleme gelöst.

Für Indien bedeutet das letztendlich Kashmir einen autonomen Status zuzugestehen und seine Armee schrittweise abzuziehen.

Zum Abschluss gab es zum Abendessen Dum Aloo Kashmiri, was sehr lecker schmeckte.

Hausboote bei Nacht

Hausboote bei Nacht

Im übrigen verstehen sich die Leute hier nicht als Teil Indiens, sondern in erster Linie als Kashmiris. Und darauf sind sie verdammt stolz.