Nachdem ich heute die Nachricht vom Rücktrittsangebot Hartmut Mehdorns hörte, konnte ich mir ein hämisches Grinsen nicht verkneifen.
Mehdorn ist im Begriff sich sozusagen selbst von der Festplatte Deutsche Bahn zu löschen, wobei er meines Erachtens nach immer noch zu viele verwaiste Dateileichen in Form von Vorstandsmitgliedern zurücklässt.
Auch wenn sich die Mitarbeiter des Konzerns und auch die übrige Bevölkerung über dieses längst überfällige Angebot freuen dürften, so wirft es bei mir doch einige Fragen auf.
Was wusste der Vorstand bezüglich der Datenaffäre, insbesondere von der Lösch- bzw. “Filter”aktion von Mitarbeitermails? Warum macht nicht der gesamte Vorstand dieses Rücktrittsangebot?
Das hier keiner von der Löschaktion gewusst haben will ist schlicht unmöglich. Es ist doch allgemein bekannt, dass Mehdorn ein notorischer Kontrollfreak ist.
Mir drängt sich eher der Verdacht auf, dass Mehdorn als das gut abgefundene Bauernopfer der Öffentlichkeit präsentiert wird, um von der eigentlichen Verantwortung des Vorstands abzulenken.
Der Aufsichtsrat sollte, wenn er dem Rücktritt Mehdorns zustimmt, auch gleich den Vorstand zum Teufel jagen.
Bevor er endgültig über das Schicksal Mehdorns befindet, sollte er zumindest noch die Untersuchungsergebnisse der Bahn-Sonderermittler Däubler-Gmelin und Baum abwarten, um wirklich eine objektive Entscheidung zu gewährleisten.
Dieses Recht muss auch Hartmut Mehdorn zugestanden werden.
Wer die Nachfolge von ihm antreten wird ist ungewiss. Klar ist, dass er sich in rauhes Fahrwasser begeben wird.
Ich hoffe nur, dass der Neue ein bisschen mehr Ahnung von Eisenbahn hat, als sein Vorgänger.
In diesem Sinne: Yes, we can! Die Bahn ohne H. M.!
Unfassbar, wie lange das gedauert hat!
Hoffentlich schmeißt man die anderen Volltrottel auch noch raus. Dann steht einem vernünftigen Neuanfang nichts entgegen.
Es hilft allerdings wenig gegen die interne Klüngelei, da müsste man eine Ebene tiefer auch noch Köppe rasieren.