Der Tag ist noch jung.

Nachtschwärmer liegen müde
auf dem Boden des Bahnhofs.

Abseits in der Ecke,
am Rand dieser vor sich hindösenden Gesellschaft,
stehst Du in Deinen völlig abgewetzten Kleidern.

Dein Leben trägst Du in zerschlissenen Plastiktüten mit Dir herum.

Ich sehe,
wie Du ein weggeworfenes Brötchen aufhebst,
anschließend mit einem prüfenden Blick schaust,
ob es vielleicht jemand gesehen hätte.

Du willst Dir Deine Würde bewahren,
wendest Dich ab und isst es hastig auf.

Und ich stehe in Mitten dieser Gesellschaft
und schäme mich Teil dessen zu sein,
die Dich vergessen hat.

Bedrückendes Gefühl.

Ich kaufe ein Salamibrötchen,
gehe zu Dir herüber,
drücke es Dir in die Hand,
sage: “Für Dich.”
und sehe den Glanz in Deinen Augen.