Die Evolution bringt bisweilen sonderbare Kreaturen hervor, die sich als Krone der Schöpfung in Form von Bahnreisenden manifestieren.
Manchmal tritt die wirklich äußerst geringe Wahrscheinlichkeit ein, dass mir ein einzelnes Exemplar, dem es an der nötigen Grundintelligenz mangelt, tatsächlich über den Weg läuft.
Dieses bemitleidenswerte Geschöpf, außerstande die einfachsten Zusammenhänge zu begreifen, dürfte von den komplexen Vorgängen heute im Kölner Hauptbahnhof völlig überfordert gewesen sein.
Als die beiden Zugteile des ICE 616 in Richtung Dortmund aufgrund von Kuppelproblemen einzeln fuhren (ICE 616 und ICE 2916) und somit zwei Züge in Gleis 5 standen, die zudem noch die Fahrtrichtung wechselten, drohte akutes Hirnversagen.
Dieser Fehlgriff der Menschwerdung führte mit der Zugchefin des ICE 616 sinngemäß einen Dialog, dessen Niveau ich irgendwo zwischen den Schottersteinen hätte suchen müssen.
Reisender (R): “Fährt der Zug nach Frankfurt?”
Zugchefin (Z): “Nein, beide Züge in Gleis 5 fahren nach Dortmund, wie es dort im Zugzielanzeiger steht. Heute fahren sie wegen einer technischer Störung getrennt.”
R: “Fährt der Zug da vorne nach Frankfurt?” (ICE 2916)
Z: “Nein, der fährt auch nach Dortmund. Die Fahrtrichtung wird hier gewechselt.”
R: “Aber hier sollte doch längst der ICE nach Frankfurt stehen, wo ist der denn?”
Z: “Der hat fünf Minuten Verspätung.”
R: “Hat der Zug Probleme?”
Z: “Mir ist nichts bekannt.”
R: “Warum stehen Sie denn noch hier, fahren Sie doch endlich ab!”
Z: “Das geht nicht, erst muss der Zug vor uns abfahren.”
R: “Klar ist das der Zug nach Frankfurt, der fährt nicht, weil er Probleme hat! Sag ich doch!”
Z: “Nein der Zug fährt gleich nach Dortmund ab.”
R: “Dann fährt doch dieser Zug nach Frankfurt.”
Z: “Nein wir fahren auch nach Dortmund, sagte ich bereits!”
R: “Die Bahn fährt überall hin, nur nicht nach Frankfurt. Ich frage jetzt den mit der roten Mütze, sie wissen ja gar nichts!”
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