Politiker neigen in der Regel dazu, viel Blödsinn zu reden, ohne vorher ihr Hirn einzuschalten.

So dementierte die Bundesdrogenbeauftragte Sabine Bätzing (SPD) einen Bericht der Leipziger Volkszeitung, wonach sie die Steuern auf Alkohol erhöhen will, um Alkoholmissbrauch vorzubeugen.

Durch ihre Sprecherin ließ sie mitteilen, dass es sich

um ein nicht abgestimmtes Papier handele, welches keine Forderungen nach einer Steuererhöhung für alkoholische Getränke erhielte.

Es solle lediglich wissenschaftlich untersucht werden, welchen Einfluss der Preis von Alkohol auf das Konsumverhalten habe.

Ich frage mich, wie viele Jugendliche sich eigentlich noch ins Koma saufen sollen. Oder hat Frau Bätzing etwa schiss vor der Alkohol-Lobby?

Was soll daran wissenschaftlich untersucht werden?

Fakt ist doch, dass sich der volkswirtschaftliche Schaden durch Alkoholmissbrauch auf etwa 20 Milliarden Euro beläuft. Dem stehen Einnahmen aus der Alkoholsteuer von lediglich 2 Milliarden Euro gegenüber.

Über die gesundheitlichen Schäden, wie der alkoholtoxischen Wesensveränderung oder der Leberzirrhose, will ich mich gar nicht erst auslassen.

Die Alkohol-Lobby darf sich über Umsätze zwischen 15 und 17 Milliarden Euro freuen und der Steuerzahler darf hinterher die Alkoholsüchtigen therapieren.

Ich finde es zum kotzen, wenn ich morgens um halb neun in der Straßenbahn Typen mit einer Bierpulle in der Hand sehe, die die Fahrgäste im Suff mit blöden Sprüchen anquatschen.

Auf diese Weise wird Alkoholmissbrauch gesellschaftsfähig und die Kids, sie finden es toll, saufen sich in den Vollrausch.

Warum macht Frau Bätzing nicht Nägel mit Köpfen und spricht sich für eine drastische Steueranhebung aus oder nimmt endlich die Alkoholindustrie stärker in die Pflicht, für den entstandenen Schaden aufzukommen?

Die fässt sie lieber mit Samthandschuhe an, denn Madame möchte ja wiedergewählt werden.