Heute war ich irgendwie spät dran, ich verließ das Hotel erst gegen halb zehn.
Mit der Metro fuhr ich zunächst mit der Blue Line in Richtung Rajiv Chowk, stieg dort in die Yellow Line um und an der dritten Station Udyog Bhawan wieder aus.
Von hier aus gehe ich zum National Museum und komme dabei am Außenministerium vorbei. Leider nahm ich den falschen Ausgang, so dass ich einmal um den Kreisverkehr herumgehen musste.
Ich wunderte mich über ein für Delhis Verhältnisse ungewohntes Bild, ich sah eine komplett leere Straße ohne Autoverkehr.
An der Straßensperre standen ein Armee- und ein Polizeioffizier, sie fragten mich wo ich her käme und so kamen wir ins Gespräch.
Auf die leere Straße angesprochen erklärten sie mir, dass die im Moment für den Autoverkehr gesperrt und der Bereich zum Hochsicherheitsgebiet erklärt wurde.
Dort waren hochrangige Politiker und Armeeführer von Indien und Pakistan im Gespräch, um für den Konflikt eine für beide Seiten akzeptable Lösung zu finden.
Als ich gestern zum Museum ging, standen vor dem Außenministerium die Pressevertreter und hatten ihre Kameras aufgebaut. Heute auf dem Rückweg das Gleiche.
Im Museum startete ich meinen Rundgang mit der Buddha Galerie.

Buddha in earth-touching pose (bhumisparsha mudra), Pala, 11th CE, West Bengal, Slate stone, Acc. No. 59.165/2
Sowohl Steinfiguren als auch Malereien auf Stoffen oder Wänden zeigten Episoden aus dem Leben von Buddha oder dessen Bezug dazu.

Goddess Hariti with her children, 4th-6th CE, Farhad-beg-Yailaki, Wall Painting, Acc. No. F.XII.004(99/1/22)
Einen Abstecher in die Bronzegalerie zu machen war allzu verlockend.

Ganesha (elephant-headed god; son of Shiva), Vijayanagar, 14th CE, Karnataka, Bronze, Acc. No. 65.130
Ein weiterer Höhepunkt war die Ausstellung zu den verschiedensten ethnischen Gruppen Indiens und deren Kultur.
In manchen Dingen scheint sie sich kaum von der unsrigen zu unterscheiden. Prost!

Rice beer mug, 19th-20th CE, Phom, Nagaland, Bamboo, Carved, Acc. No. 64.921
Eine Galerie widmet sich den unterschiedlichsten Musikinstrumenten.

Sarangi, Late 18th CE, A.P., U.P., Acc. No. 80.913
Während eine andere Holzschnitzereien zeigt, was entweder Türen, Fensterrahmen, Schreine oder Figuren und Reliefs sein können.

Mandapa of a home shrine, 17th CE
Heute verbrachte ich lediglich etwa viereinhalb Stunden im Museum. Mit der Metro fuhr ich nur bis zum Rajiv Chowk und ging ins Hard Rock Café Mittag essen.
Auf dem Weg zurück zum Hotel ging ich durch die vollen Gassen, in denen die Straßenhändler versuchten ihre Waren an den Kunden zu bringen.

Fischverkauf am Straßenrand
Morgen werde ich die Bücherei des Archaeological Survey of India aufsuchen und Bücher wälzen.
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