Beim letzten Stromausfall hatte es in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag die Klimaanlage zerschossen, also wechselte ich deshalb gestern Abend das Zimmer mit einer funktionierenden Klimaanlage.
Die lief dann etwa eine halbe Stunde, bevor ein erneuter Stromausfall Klimaanlage und Deckenventilator außer Gefecht setzte.
An der Rezeption sagte man mir, dass es zwei Tage lang einen kompletten Blackout in Jodhpur gäbe. Schon irre, wie gut es uns in Deutschland geht.
Kurz nach drei Uhr wurde ich wach, stand auf und machte mich fertig. Ich checkte aus, ging zum Bahnhof rüber und prüfte unterwegs den Running Status des Zuges.
Die indische Eisenbahn hat die Abfahrtszeit des 14661 in Barmer kurzerhand von 00:20 Uhr auf sechs Uhr verlegt, also 05:40 Stunden später. Da fällt mir wirklich nichts mehr zu ein.

neue Abfahrtszeit vom 14661
Also warte ich jetzt im Warteraum bis etwa gegen zehn, dann soll der Zug in Jodhpur eintreffen.
Die Indian Railway überrascht mich auf meiner letzten Bahnfahrt nochmal mit richtig viel Verspätung.
Dadurch verschiebt sich die Ankunft in Delhi von 16:50 Uhr auf 22:11 23:07 Uhr.
Um herauszufinden auf welchem Bahnsteig der Zug nun ankommt, fragte ich in der Crew Lobby nach. Hier halten sich Zugchefs und Lokführer auf.
Als ich ihnen mitteilte, dass ich ebenfalls bei der Eisenbahn arbeite, wurde ich von zahlreichen Fragen bzgl. Arbeitszeit und Ausbildung gelöchert.
Ich gab ihnen geduldig die Antworten und zum Abschluss machten wir noch ein Gruppenfoto. Dies sind die wunderbaren Momente, die ich vermissen werde.
Aktuell ist der Zug zwischen fünfeinhalb und sechs Stunden verspätet.
Ich genieße die sich abwechselnde Landschaft, von scheinbar grenzenlosen wüstenähnlichen Landstrichen bis zu hochaufragenden Hügelketten.

Landschaft bei Degana
In der Gegend um Sambhar herum wird die Sonne zum Gewinnen von Salz genutzt.

Salzseen in der Gegend von Sambhar
Zwischendurch aß ich Mittag, natürlich typisch indisch.

Mittag
Ein Staubteufel kam mir vor die Linse, als ich kurz vor Asalpur Jobner war.

Staubteufel vor Asalpur Jobner
Hinter Dausa hielt der Zug plötzlich mitten in der Weichenstraße an und die Leute liefen alle nach vorne zu Lok, als wäre dort etwas vorgefallen.
Ich ahnte schon schlimmes, aber dann gab es einen langen Pfiff und so schnell wie die Leute dort vorne waren, rannten sie in Windeseile zur nächsten Tür, um nicht zurückgelassen zu werden.
Auf dem Weg lagen immer wieder Hügelketten und Berge, mit teilweise nackten schräg abfallenden Fels.

nackter glatter Fels hinter Dausa
In Alwar konnte ich für einen kurzen Augenblick das Tomb of Fateh Jung sehen, das in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs steht.

Tomb of Fateh Jung in Alwar
Immer wieder sind sonderbar geformte Berge zu sehen, entweder spitz zulaufend oder Felsformationen mit Zinnen.

spitzer Berg
Die untergehende Abendsonne tauchte die filigran anmutenden Wolken in rotes Licht.

Sonnenuntergang, Licht und Wolken
Eigentlich wollte ich bis Old Delhi durchfahren, aber ich werde bereits in Delhi Sarai Rohilla aussteigen. Der Zug benötigt für die vier Kilometer aufgrund des hohen Zugaufkommens etwa 30 Minuten.
In der Zeit bin ich mit der Autorikscha bereits beim Hotel, weil sich das Hotel näher an diesem Bahnhof befindet.
Kurz vor Sarai Rohilla stand der Zug nochmal 45 Minuten rum und somit erreichte ich Delhi erst gegen 23 Uhr. Mit dem Tuk Tuk fuhr ich anschließend zum Hotel.
Morgen werde ich das National Museum besuchen.
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