Am Donnerstag nutzte ich das schöne Wetter, um einen Fotostreifzug in den Süden Dortmunds nach Hohensyburg zu machen.

Also ab mit der U-Bahn bis Hacheney und von dort weiter mit dem Bus bis Syburg. Im übrigen kann bei so einer Busfahrt das Ein oder Andere entdeckt werden. Die Rückfahrt mit der Linie 432 in Richtung Hörde Bahnhof offenbarte vom Ortsteil Loh einen großartigen Blick auf das Gelände von Phoenix und den Florian. Aber das nur am Rande.

Die Parkanlage und das knapp 43 ha große Naturschutzgebiet Ruhrsteilhänge Hohensyburg können auf unterschiedlichen Routen erwandert oder erradelt werden. Ein Wegeplan ist nahe der Einfahrt zum Casino aufgestellt.

Wege und Ziele in Syburg

Wege und Ziele in Syburg

Der direkte Weg führt geradewegs zum 34 m hohen und 1902 eingeweihten Kaiser-Wilhelm-Denkmal, eines ursprünglich im neugotischen Stil als Dreierturmgruppe errichteten Denkmals, welches der nationalsozialistischen Architektur entsprechend 1935 völlig umgestaltet wurde.

Neben der Reiterstatue, die Kaiser Wilhelm I. auf dem Pferd reitend zeigt,

Kaiser Wilhelm I.

Kaiser Wilhelm I.

befinden sich in den Turmnischen zum Einen rechts die Statue Otto von Bismarck

Otto von Bismarck

Otto von Bismarck

und zum Anderen links die Statue des Generalfeldmarschalls Graf von Moltke.

Generalfeldmarschall Graf von Moltke

Generalfeldmarschall Graf von Moltke

Die wunderbare Aussicht von hier oben über das Hagener Ruhrtal mit dem Zusammenfluss von Ruhr und Lenne sowie den zu Füßen liegenden Hengsteysee lädt zum Verweilen ein, wie dieses Panorama eindrucksvoll zeigt.

Parklandschaft

Parklandschaft

In unmittelbarer Nähe des Denkmals befindet sich die Ruine Hohensyburg, der etwa um 1100 erbaute steinerne Nachfolger der ursprünglich 775 von Karl dem Großen eroberten sächsischen Wallburg Sigiburg.

Ruine Hohensyburg und Vincketurm

Ruine Hohensyburg und Vincketurm

Innerhalb der aus Ruhrsandstein erbauten Ruine befindet sich das 1930 von Fritz Bagdons errichtete Kriegerdenkmal mit drei Gedenktafeln für die gefallenen Syburger Bewohnern in drei Kriegen.

Kriegerdenkmal

Kriegerdenkmal

Neben der Ruine steht der achteckige im neugotischen Stil erbaute 26 m hohe Vincketurm. Er wurde 1857 zu Ehren des ersten Oberpräsidenten der neuen Provinz Westfalen Friedrich Ludwig Freiherr von Vincke (1774–1844) errichtet.

Abschließend besuchte ich Dortmunds ältesten Sakralbau Sankt Peter, der 776 erstmals urkundlich erwähnt, von Karl dem Großen gegründet und der Überlieferung nach 799 von Papst Leo III. geweiht wurde.

Evangelische Kirche Sankt Peter

Evangelische Kirche Sankt Peter

Der Spaziergang über den Friedhof der Kirche offenbarte viele alte Grabsteine, die wunderschöne Fotomotive lieferten.

Grabstein

Grabstein

Leider werden die alten Grabsteine aus Sandstein durch Witterungseinflüsse, Moosbefall und Abgase stark beschädigt, so dass gegenwärtig vor Ort umfangreiche Restaurationsarbeiten stattfinden.

Restauration der Grabsteine

Restauration der Grabsteine

Die Grabsteine werden zunächst gereinigt, gewaschen und danach auf Risse und Hohlstellen untersucht. Hohlstellen werden mit kleinen Löchern aufgebohrt und mit Heißkleber verfüllt, um somit das Eindringen von Wasser und bei Frost das Abplatzen der Oberfläche zu verhindern. Das Foto oben zeigt die Folgen dieser Zerstörung.

Danach werden die Bohrstellen versiegelt.

Versiegeln der Bohrstellen

Versiegeln der Bohrstellen

Alles in allem war der Streifzug in den Dortmunder Süden nicht nur in fototechnischer Hinsicht ergiebig, sondern hat mir auch einen kleinen Einblick in die Dortmunder Geschichte geliefert. Ein Besuch in Hohensyburg lohnt sich auf jeden Fall.

PS: Und falls jemand die Lust zum Zocken verspürt, dann darf er gerne das 1985 errichtete Casino Hohensyburg besuchen. Viel Glück!