Heute war ich schon recht früh wach, fünf nach halb sechs.

Also drehte ich mich nochmal um und schlief bis viertel vor sieben. Danach war Schluss mit Schlafen, ich stand auf und schaute nach, wo in Patna ein Airtel Store ist.

Wenn ich morgen mit dem Taxi nach Patna fahre, dann lasse ich mich dort absetzen, besorge mir eine neue Prepaid SIM-Card und fahre mit der Autorikscha zum nahegelegenen Bahnhof.

Kurz vor acht Uhr ging ich die drei Kilometer zu den Ruinen und trank wie gestern einen Kaffee.

Unterwegs unterhielt ich mich mit einem Jungen, der mit dem Fahrrad zwei Kannen Milch holte und auf dem Rückweg war. Ich verstand zwar kein Wort, also sagte ich ihm meine zwei Sätze auf Hindi und er grinste.

Heute fotografierte ich nochmal einige Tempel und soweit vorhanden deren Details. Im Bereich des Buddhist Temple (Sarai Mound), auch als Temple No. 5 bezeichnet, befindet sich eine Areal, an dem noch weitere Ausgrabungsarbeiten erfolgen.

das Artefakt will ausgegraben werden

das Artefakt will ausgegraben werden

In knapp zweieinhalb Stunden ging ich nochmals alle Tempel und Klöster ab.

Blick von Monastary No. 10 zum Temple No. 13

Blick von Monastary No. 10 zum Temple No. 13

Ich wechselte des öfteren die Positionen und bezog auch die blühenden Sträucher mit ein.

Temple No. 13 bei Sonnenschein

Temple No. 13 bei Sonnenschein

Das Figurenfries am Temple No. 2 nahm ich komplett die Runde rum auf. Am Himmel war heute keine Wolke zu finden, dementsprechend heiß und schweißtreibend war diese Angelegenheit.

In die Hocke gehen, Foto machen, aufstehen, einen Schritt nach links gehen, wieder in die Hocke gehen usw. Der Wachmann sagte mir, es sollen 200 Friese sein.

Ich zählte nicht mit, aber es war ein gutes Fitnessprogramm.

Neben dem Temple No. 12 waren Arbeiter damit beschäftigt, den Weg um einen Schrein herum fertigzustellen.

Vor dem Tempel liegen verschiedene Steine mit Figuren herum.

Bodhisattva

Bodhisattva

Unmittelbar davor steht eine kleine unscheinbare Säule mit zwei Reliefs darauf, eines zeigt Tara Devi (Westseite)…

Tara Devi

Tara Devi

…und eines stellt die grüne Tara (Südseite) dar, die übrigens in Teilen goldfarben angemalt ist.

grüne Tara

grüne Tara

Die rekonstruierte Wand sah ich mir bei dieser Gelegenheit auch gleich etwas genauer an, den während der Restauration war dieser Bereich abgesperrt.

rekonstruierte Ziegelsteinwand

rekonstruierte Ziegelsteinwand

Zahlreiche Votiv Stupas befinden sich hier, die sowohl aus Ziegelsteinen errichtet wurden als auch aus schwarzem Stein.

schwarze Votiv Stupa

schwarze Votiv Stupa

Angesichts des strahlenden Sonnenscheins konnte ich es mir nicht nehmen lassen ein Foto mit Sonnenblumen zu machen.

Olli und die Sonnenblumen

Olli und die Sonnenblumen

Nach diesem letzten Rundgang ging ich wieder zum Straßenhändler, um ein Omelett zu essen und Milchtee zu trinken.

Danach besuchte ich den Black Buddha, der über zweitausend Jahre alt sein soll. Angesichts seines Alters kann er schon seine Nase verlieren, die man ihm irgendwie wieder anklebte.

Black Buddha

Black Buddha

Doch statt etwas zu verschnaufen und Ruhe zu finden, bekam ich unvermittelt einen Pappteller mit Blühten in die Hand gedrückt, natürlich für 100 INR.

Recht unfreundlich drängte man mich etwas in die Donationbox zu werfen und nebenstehende Händler versuchten auf ziemlich aggressive Weise, mir aus schwarzem Stein gefertigte kleine oder große Buddhas anzudrehen.

Hier geht man nicht den Weg der Erleuchtung, sondern des Kommerzes. Einfach widerlich.

Etwa zwei Kilometer entfernt befindet sich das Xuan Zang Memorial, das an den Pilger Xuan Zang erinnern soll.

Xuan Zang Memorial

Xuan Zang Memorial

Im Inneren befindet sich in seiner Mitte eine schwarze Statue von ihm.

der Pilger Xuan Zang

der Pilger Xuan Zang

Ein großes zweigeteiltes Wandbild, links und rechts der Statue, zeichnet die Lebensgeschichte dieses Mannes nach. Er kam jedenfalls in den 17 Jahren seiner Wanderschaft ordentlich herum.

Wandbild (Ausschnitt)

Wandbild (Ausschnitt)

Mit dem Tuk Tuk fuhr ich wieder zurück und wollte eigentlich noch zu einem Bankautomaten. Von denen gibt es hier zwei, von dem einer in einem geschlossenen Raum steht und somit nicht nutzbar ist und der andere zur Zeit nicht funktionsfähig war.

Im Hotel entdeckte ich auf der Karte noch einen, ich ging dorthin, aber an der Stelle befand sich gar nichts. Also wieder zurück.

Da ich auf dem Rückweg an dem nicht funktionsfähigen Automaten vorbei kam, schaute ich nochmals hinein und siehe da, er lief wieder.

Jetzt stand ich vor einem funktionierenden Automaten, der aber kein Geld ausgeben konnte, weil kein Geld drin war. Unglaublich.

Für morgen früh um acht Uhr bestellte ich mir ein Taxi, um nach Patna zu fahren. Ich hoffe, dass dieser Manager das nicht vergeigt. Für den Anruf wollte er tatsächlich noch Geld haben. Da fällt mir nichts zu ein.

Für die knapp 100 Kilometer werde ich etwa zwei Stunden brauchen.

Eine neue Prepaid SIM-Card zu bekommen hat morgen oberste Priorität, denn die Zugfahrt von Patna nach Kota dauert 24:10 Stunden.

Ohne Internet wird das sonst die Hölle, zum Einen weil ich den Running Status des Zuges nicht verfolgen und zum Anderen ich mir unterwegs nichts zu essen bestellen kann.

Bloggen ginge dann auch nicht und das wollen wir doch vermeiden. Falls noch genug Zeit bleibt, suche ich mir noch fix einen Geldautomaten.