Nach dem Frühstück packte ich die letzten Sachen in den Rucksack.
Zwischenzeitlich rief mich der Taxifahrer an und fragte, ob ich schon um zehn Uhr fahren könne, denn der Chief Minister von Bihar Nitish Kumar besucht Bodhgaya und alle Straßen würden dann gesperrt werden.
Eine Stunde eher aufzubrechen kam mir ganz gelegen, denn dann wäre ich gegen zwölf Uhr in Nalanda und könnte das Archaeological Museum besuchen.
Also fuhren wir Schleichwege durch Bodhgaya, denn die großen Hauptstraßen wurden bereits von der Polizei kontrolliert und abgesperrt.
Trockene wüstenähnliche Gebieten wechselten sich mit bizarren Felsformationen ab.

bizarre Felsformationen
Die Gegend in Richtung Rajgir und Nalanda ist vorwiegend von Landwirtschaft geprägt.

hier wird Landwirtschaft betrieben
Von unterwegs machte ich aus dem Auto heraus einige Fotos, sofern das bei dem flotten Fahrstil meines Fahrers überhaupt ging.

Strohhütten am Straßenrand
Mehrmals musste ich ihn ermahnen durch die Ortschaften etwas langsamer zu fahren, insbesondere weil oft Kinder am Straßenrand spielten und unvermittelt auf die Straße liefen.

erodierte Erde
Ansonsten verlief die Fahrt recht entspannt.
Lastkraftwagen, die heillos überladen waren, oder total zerstört am Straßenrand standen, Autos, die uns in gewagten Überholmanövern entgegenkamen oder Busse, auf dessen Dach die Fahrgäste saßen, weil unten alles voll war.

kleiner Stau und ein Mann sitzt auf dem Autodach
Also alles ganz normal. Manchmal konnte ich mir das Lachen dann doch nicht verkneifen, wie bei dem nächsten Foto.

er hat Bambusstangen geladen
Kurz nach zwölf war ich Nalanda, checkte ein, packte alles unnötige aus meinen kleinen Rucksack und fuhr zum Museum.

Eingang zum Archaeological Museum
Dort angekommen eröffnete mir der Wachmann, dass das Museum wegen Renovierungs- und Umbaumaßnahmen geschlossen sei. Die Arbeiten dauerten wohl schon ein Jahr.
Erfreut war ich darüber nicht, denn ich plante meinen Aufenthalt in Nalanda so, dass ich das Museum besuchen hätte können. Freitags ist es nämlich geschlossen.
Also blieb mir wie schon beim letzten Mal nichts weiter übrig, als die Glocke am Eingang des Geländes zu fotografieren.
Keine Ahnung wieviel Fotos ich inzwischen von dieser Glocke habe.

die Glocke
Anschließend ging ich zum Ticketcounter und erkundigte mich, ob die Öffnungszeit von neun Uhr korrekt sei, was man mir bestätigte, und ob ich vielleicht etwas eher hineinkäme.
Ohne Genehmigung geht es leider nicht.
Auf der Hinfahrt zum Museum sah ich ein Post Office, in das ich auf dem Rückweg hineinschaute, um mir Briefmarken zu kaufen. Vorrätig waren nur welche im Wert von 5 INR.

Wer bist du denn?
Ich legte noch einen kleinen Umweg zu einem Markt ein, kaufte mir Getränke und ein paar Tüten Erdnüsse.
Morgen früh werde ich dann pünktlich um neun Uhr bei den Ruinen der Universität sein. Hoffentlich wird das nicht so überlaufen.
Ein Eintrittsticket kaufte ich mir bereits im Internet, somit ist es günstiger, als es für 600 INR am Counter zu kaufen.
Jetzt schaue ich mal, wo ich was zu Futtern herbekomme, schließlich steckt im Namen des Hotels auch das Wort Restaurant.
Übrigens, ab jetzt sind es nur noch 22 Tage bis zum Rückflug nach Deutschland.
Hi Oli,
dann sind es ja doch nur noch exakt 3 Wochen. Deine Schilderungen des dortigen Verkehrs klingen brisant. Schön, dass Du unverletzt daraus gekommen bist. ;)
Der Verkehr ist hier schon ziemlich abenteuerlich, jeder fährt wie er will.
Hier mit dem Auto zu fahren erfordert Nerven aus Stahl und eine sehr weit vorausschauende Fahrweise.
LG Oliver
Die Nerven aus Stahl hast Du ja aufgrund Deiner jahrzehntelangen Erfahrung bei der Bahn. ;)