Nach dem Frühstück ging ich nochmals zu Thanjavur Art Gallery, um die einzelnen QR-Codes zur Beschreibung der Bronzefiguren zu fotografieren.
Dabei stellte ich fest, dass an zwei Informationstafeln der Vitrine jeweils die gleichen Inventarnummern angegeben waren. Dies ist natürlich nicht möglich, da diese sogenannten Accession Number eine eindeutige Nummer ist.
An der Figur selbst ist diese Nummer auch angebracht, so dass sie schnell identifiziert werden konnte. Ich leitete diese Information an den Kurator Herrn Elaiyaraja weiter, so dass diese Angabe korrigiert werden kann.

Shri Vasishteswarar Temple
Anschließend fuhr ich zum Shri Vasishteswarar Temple, ein Tempel aus der Chola Periode, der zwar klein, aber dennoch mit zahlreichen Inschriften verziert ist. Der Priester sagte mir, dass der Gründer Karikala Chola sein soll.

Inschrift am Tempel
Diese Angabe kann ich leider nicht überprüfen. Wäre dies der Fall, dann würde der Bau des Tempels in die Sangam Periode fallen, da Karikala Chola etwa um 130 n. Chr. lebte.

Shri Adalarasar
Der Tempel wäre demnach knapp 1.900 Jahre alt. Beim Sichten der Inschriften, gemeinsam mit dem Priester, suchten wir nach Anhaltspunkten, die diesen Schluss zuließen. Ich fand den Namen Rajaraja.

der Name Rajaraja in der zweiten Zeile von unten
In welchem Zusammenhang sein Name mit diesem Tempel steht, kann nur ein vollständiges Übersetzen der Inschriften zu Tage fördern.
Vielleicht reparierte Rajaraja den ursprünglichen von Karikala Chola errichteten Tempel oder er ist selbst der Gründer und Karikala Chola hat überhaupt nichts mit dem Bau zu tun. Viele Fragen, kaum Antworten.

Nandi Schrein
Auf dem Rückweg kam ich am BeCafé vorbei, die beste Gelegenheit mich bei Frappé und Pizza von den 35 Grad abzukühlen. Zum Abschluss gönnte ich mir noch einen Cappuccino.
Da die Thanjavur Art Gallery auf dem Weg lag und das Eintrittsticket den ganzen Tag gültig ist, ging ich nochmals hinein, um ein paar Videoaufnahmen zu machen.
Von dort aus schlenderte ich gemütlich zum Hotel zurück.
Morgen früh werde ich zum letzten Mal zum Big Temple gehen, um die Inschriften des anderen Teils des östlichen Kreuzganges zu fotografieren.
Die schiere Masse an Inschriften ist einfach zu groß, um sie innerhalb von zehn Tagen auch nur ansatzweise aufzunehmen.
So bleibt der Brihadisvara Temple auch weiterhin auf meiner Liste von Tempelanlagen, die es zu besuchen gilt.
Da ich in meiner Reiseplanung eine Pufferzeit von etwa zwölf Tagen habe, werde ich diese Zeit nutzen, die vielen Informationen aus meinem Notizbuch zu ordnen und sie zu digitalisieren.
Das Identifizieren der Figuren auf den Tortürmen wird nicht einfach sein, aber mit Hilfe von Büchern und Experten wird es bestimmt gelingen.
Sicherlich keine einfache Aufgabe, aber dennoch eine lohnenswerte.
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