Um vier Uhr war die Nacht zu Ende. Leider hat mich die Nacht wieder eine Mücke gepiesackt.

Ich packte meine Sachen zusammen, checkte aus und ging zum Bahnhof. Der Zug stand schon am Bahnsteig bereit.

Dieser moderne Schnellzug fährt mit 110 km/h von Madurai nach Bangalore.

Innenraum

Innenraum

Der Mitarbeiter servierte mir einen Kaffee und Kekse. Der Tisch am Sitzplatz ist in der Armlehne versteckt (Größe: 4,5 MB).

Kaffee und Kekse

Kaffee und Kekse

Zuvor wurden für die Fahrgäste eine Flasche Wasser sowie ein kleine Aufmerksamkeit verteilt.

Aufmerksamkeit, Blümchen und Erfrischungstuch

Aufmerksamkeit, Blümchen und Erfrischungstuch

Ein modernes Informationssystem, welches in vier Sprachen, Hindi, Tamil, Kannada sowie Englisch, verfügbar ist, zeigt die aktuelle Uhrzeit, die Geschwindigkeit und die verbleibende Distanz zum nächsten Halt.

FIS-Anzeige

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Die Toiletten sind sauber und sind in zwei verschiedenen Varianten zu haben.

Toilette, Indian Style

Toilette, Indian Style

Ihr dürft raten für was.

Toilette, Western Style

Toilette, Western Style

Der Waschbeckenbereich ist hell und groß.

Waschbeckenbereich

Waschbeckenbereich

Auf dem Mobiltelefon oder Laptop steht das Vande Bharat Infotainment mit einer Auswahl von Filmen und Musik zur Auswahl bereit, ebenfalls mehrsprachig.

Analog dem Flugzeug kommt ein Mitarbeiter mit einem Caddy durchgefahren und serviert Getränke und Essen am Platz. Am Wagenende steht dem Personal ein kleiner Küchenbereich zum Zubereiten von Speisen bereit.

Küchenbereich

Küchenbereich

Diesen Bereich gibt es nur im Wagen E.

Übrigens muss ich eines neidlos anerkennen und da sind uns die Inder voraus, die Sitze lassen sich drehen. Natürlich ist dazu ein gewisser Abstand zwischen den Sitzreihen nötig.

Sitzplatz, Vierteldrehung

Sitzplatz, Vierteldrehung

Pünktlich um 6:50 Uhr erreichte ich Trichy. Vom Zug machte ich noch ein Foto und unterhielt mich kurz mit den Lokführern.

Zug 20671 Vande Bharat

Zug 20671 Vande Bharat

Danach machte ich das obligatorische Bahnhofsfoto und setzte mich für zwei Stunden in den Warteraum.

Um 9:30 Uhr öffnete das in der Nähe befindliche Tiruchirappalli Rail Museum and Heritage Center.

Tiruchirappalli Rail Museum and Heritage Center

Tiruchirappalli Rail Museum and Heritage Center

Im Rail Museum sind eine Dampflok und eine Diesellok ausgestellt. Auch ein alter Pkw der Feuerwehr ist zu sehen.

Dampflok X 37395, Baujahr: 1953, Nilgiri Mountain Railway

Dampflok X 37395, Baujahr: 1953, Nilgiri Mountain Railway

In den drei Ausstellungsräumen werden verschiedene Schienentypen, Signal- und Stationslampen sowie Werkzeuge zur Reparatur, Fahrzeugteile und Gegenstände der Sicherungstechnik präsentiert.

Station light, 1857, Kerosin oil

Station light, 1857, Kerosin oil

Plaketten der indischen Eisenbahn, Uhren sowie dienstliche Gegenstände sind zu sehen.

Cooly Porters Badge, 1940

Cooly Porters Badge, 1940

Auf dem Außengelände des Museums sind verschiedene Radsätze, Drehgestelle sowie Skulpturen aus Metall und anderen Materialien zu finden.

Roboter

Roboter

Nach diesem Besuch schlenderte ich zurück zum Bahnhof. Mein Zug fuhr um elf Uhr in Trichy ab und erreichte Thanjavur 46 Minuten später.

Ein Bahnhofsfoto und mit dem Tuk Tuk ab zum Hotel. Nach dem Einchecken stellte ich mir zunächst unter die Dusche, denn bei 33 Grad ist das Tragen des Rucksacks eine schweißtreibende Angelegenheit.

Anschließend sah ich mir den gegenüberliegenden Ranees Tower, einem 1883 von Serfoji II. errichteten Uhrenturm an. Später wurde dieser Uhrenturm zu einer Gedenkstätte für die Soldaten des ersten Weltkriegs aus Thanjavur.

Ranees Tower bei Nacht, gebaut: 1883 von Serfjoi II.

Ranees Tower bei Nacht, gebaut: 1883 von Serfjoi II.

Von den 61 Menschen aus Thanjavur verloren vier ihr Leben. Vom Turm zum Thanjavur Museum war es nur ein Katzensprung.

Thanjavur Museum

Thanjavur Museum

In ihm werden Steinskulpturen zwischen dem 10. bis 17. Jahrhundert gezeigt.

Muruga, 12th Century, Chola

Muruga, 12th Century, Chola

Bronzefiguren aus der Zeit der Chola und Vijayanagara werden ausgestellt.

Somas Kandhar, 13th Century, Late Chola

Somas Kandhar, 13th Century, Late Chola

In den Vitrinen sind Schnitzereien sowie Glasarbeiten zusehen.

Kallakurichi wood carving

Kallakurichi wood carving

Diverse Musikinstrumente können auch bestaunt werde.

Thambura

Thambura

Die farbenprächtigen Glasarbeiten zeugen von hohem handwerklichen Können.

Cut glass work

Cut glass work

Nachdem ich mir alle Ausstellungsräume ansah, in denen lediglich das Fotografieren mit dem Mobiltelefon erlaubt ist, sprach ich mit einem Verantwortlichen.

Der telefonierte kurz und gab mir dann das Okay mit meiner großen Kamera zu fotografieren. Eigentlich wollte ich für die Genehmigung bezahlen, aber er winkte ab.

Also flott in den Ausstellungsraum und die Bronzefiguren aus der Chola-Periode fotografiert. Danach waren die Steinfiguren aus dieser Zeit dran.

Als ich fertig war, traf ich drei nette Damen aus Bella Italia. Wir unterhielten uns über Indien und die Bundestagswahl sowie den starken Zulauf zu rechten Parteien. Ähnlich wie in Deutschland ist es in Italien auch.

Offenbar lernen die Leute nichts aus der Geschichte. Nur wer die Vergangenheit versteht und aus ihr lernt, kann eine bessere Zukunft gestalten.

Nach dem Museumsbesuch besorgte ich mir einige Dinge aus dem Supermarkt. Der hatte zwar eine große Auswahl an Kornflakes, aber keine Milch. Ist irgendwie sinnfrei, aber egal.

Zumindest die Verkäuferinnen hatten ihren Spaß, es kommt wohl selten vor, dass sich ein Tourist in den Supermarkt verirrt.

Danach ging ich in das Hotel zurück und aß etwas.

Morgen früh werde ich um sieben Uhr zum Tempel gehen. Ich packe vorsorglich Stativ und Teleobjektiv ein und dann kann der Fotowahnsinn beginnen. Mal schauen, wie schnell ich voran komme.

Außerdem fand ich heraus, dass es auf dem Campus der Tamil University ein Museum gibt, wo u.a. Bronzefiguren und Münzen von Rajendra und Uttama Chola gezeigt werden.