Wie gestern stand ich um halb fünf auf und wartete vor dem Hotel auf das Taxi.
Von dem war weit und breit nichts zu sehen und erst eine halbe Stunde später war der Fahrer da. Er entschuldigte sich und dann ging die Fahrt in das etwa 33 Kilometer entfernte Halebidu los.
Die Tempelanlage kann von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang betreten werden.
Der Shiva geweihte Hoysaleshvara-Shanthaleshvara-Temple, übrigens ein Zwillingstempel, hieß früher zur Zeit seines Entstehens Srimad Vishnuvardhana Poysalesvara.
Später verkürzte sich sein Name auf Hoysaleshvara, was so viel wie Lord of the Hoysalas bedeutet.
Der in der Nähe vom Dvarasamunda Lake gelegene Tempel wurde von einem Händler Ketamalla zu Ehren von König Vishnuvardhana im Jahre 1121 errichtet.
Dieser Tempel mit seinen zwei prunkvollen Schreinen stellt den Höhepunkt der typischen Skulpturenschnitzerei und der Architektur der Hoysalas dar.
Der Tempel und die beiden Nandi Mandapa stehen auf einer Plattform, die Jagati genannt wird.
Oberhalb der Plattform erhebt sich das Adhisthana, welches aus elf verschiedenen Ebenen von Friesen besteht, die zum einen der Verzierung dienen, aber auch Geschichten aus der Mahabharata, der Ramayana, der Shiva Purana sowie der Bhagavatha Purana erzählen.

Adhisthana mit elf Friesebenen
Das Detail zeigt das Scroll Frieze (5. Ebene), das Mythology Frieze (6. Ebene) sowie das Makara Frieze (7. Ebene).

Friesebene fünf bis sieben
Mehr als 240 Skulpturen zieren die Mauer des Tempels, auch Bhitti genannt. Figuren sind in allen Ecken zu finden.

Figuren am Hoysaleshvara Temple
Von den zwei Navaranga, welches ein von vier Säulen getragenes Mandapa ist, konnte ich durch das Vestibül, Antarala, in die Garbhagriha blicken, in denen die Shivalingas stehen.
Die eine Linga trägt den Namen Hoysaleshvara.

Hoysaleshvara Linga
Die andere Linga den Namen Shantaleshvara.

Shantaleshvara Linga
Auch im Inneren des Tempels sind zahlreiche Skulpturen und Inschriften in Sanskrit sowie Altkannada zu finden.
Über das Jagati sind die beiden Nandi Mandapa erreichbar.

Nandi Mandapa
Hier befinden sich jeweils eine monolithische Nandifigur.

Nandi
Das zweite nördliche Nandi Mandapa hat neben der Nandifigur auch einen Surya Shrine, der vermutlich im 12. bis 13. Jahrhundert hinzugefügt wurde.

nördliches Nandi Mandapa und ein Teil des Hoysaleshvara Temple
Auch am Surya Shrine sind Figuren zu finden.

Figuren am Surya Shrine
Hier der Grundriss dieser Tempelanlage.
Hier noch ein Video zum Hoysaleshvara-Shanthaleshvara-Temple (Größe: 20,1 MB).
Anschließend besuchte ich den etwas abseits gelegenen Huccheshvara Temple, der mit Stahlstangen gegen Einsturz gesichert ist.

Huccheshvara Temple
Unmittelbar daneben befindet sich das Interpretation Centre, in dem der Besucher viele Informationen zur Tempelanlage erhält.

Interpretation Centre
Hier sind auch jede Menge Figuren und Steinreste des etwa 500 Meter entfernten Nagareshvara Temple zu finden, von dem nur noch eine Ruine existiert.
Im Archaeological Museum können Skulpturen und Inschriften angesehen werden.

Nataraja, Acc. No. 139 NGR
Aber auch Holzschnitzereien sind hier ausgestellt.

Varaha Incarnation (Wooden), Acc. No. 377
Kupferplatten mit Inschriften liefern den Wissenschaftlern wertvolle Informationen zur Tempelanlage.

Copper Plate Inscription, Acc. No. 573
Zum Abschluss sah ich mir noch den etwa drei Kilometer entfernten Kalyani Pushkarini, einen etwa 16 Meter tiefen Stufenbrunnen in Hulikere an.

Stufenbrunnen Kalyani Pushkarini in Hulikere
Danach fuhren wir wieder zurück nach Hassan, wo ich dann erstmal Mittag aß.
Schreibe einen Kommentar