Um viertel vor zwei stand ich auf und packte meinen Kulturbeutel ein. Das Auschecken bestand darin, dem verschlafenen Angestellten von der Rezeption den Schlüssel in die Hand zu drücken.

Der Zug war 40 Minuten verspätet und um drei Uhr ging die Reise in das 46 Kilometer entfernte Hassan los. Nach gut 55 Minuten war ich da.

Während der Fahrt nach Hassan buchte ich mir ein Zugticket von Coimbatore nach Madurai.

Die Ankunft gegen vier Uhr war zum Einchecken noch zu früh, also verbrachte ich die Zeit bis gegen halb sechs am Bahnhof. Dann ging ich zum Hotel, setzte mich in die dunkle Lobby und schlief etwa eine Stunde lang, bis die Angestellten das Licht anmachten.

Erst jetzt bemerkten sie mich und weckten mich auf. Also checkte ich ein, was ich natürlich bezahlen musste.

Auf dem Zimmer nutzte ich die Zeit zum Buchen von Zugtickets und Hotels, so dass der Februar bis auf eine Unterkunft in Thanjavur fertig geplant ist.

Amschließend ging ich erstmal was essen und habe dabei an der Rezeption gleich das Taxi für morgen und übermorgen klar gemacht.

Der Angestellte war überrascht, weshalb ich für Belur und Halebidu zwei Tage benötigen würde, wo die beiden Welterbestätten doch an einem Tag besichtigt werden könnten.

Normalerweise würde ich ihm da zustimmen, da der Besucher von Hassan über Belur nach Halebidu und wieder zurück nach Hassan fahren Könnte, also eine Dreiecksfahrt machen könnte.

Als ich ihm sagte, dass ich zur Öffnungszeit da sein will, damit ich Fotos mit möglichst keinen oder mit so wenigen Besuchern wie möglich machen will und diese Sache an diesen beiden Orten nur funktionieren kann, wenn ich an beiden Welterbestätten möglichst früh dort bin, verstand er die Angelegenheit.

Zum Mittag essen ging ich zu Pizza Hut.

Danach machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um das Bahnhofsfoto zu machen. Auf dem Weg zum Hasanamba Devi Temple entdeckte ich an einer Mauer einige Graffitis.

Tiger und Blühten

Tiger und Blühten

An einem Kreisverkehr stand eine Skulptur, die ich fotografierte.

Welt und Wasser

Welt und Wasser

Zum Hasanamba Devi Temple führt der Weg durch eine imposante Gopura.

Gopura zum Hasanamba Devi Temple

Gopura zum Hasanamba Devi Temple

Die Tempelanlage wurde im 12. Jahrhundert vollendet und lässt den Einfluss der Hoysala-Architektur erkennen.

Der Hasanamba Devi Temple ist der Göttin Shakti geweiht, die auch als Amba (Mutter) bezeichnet wird.

Hasanamba Devi Temple, vollendet: 12. Jahrhundert

Hasanamba Devi Temple, vollendet: 12. Jahrhundert

Hier ein vergoldetes Relief von Ganapati.

vergoldetes Relief von Ganapati

vergoldetes Relief von Ganapati

Innerhalb des Tempelkomplexes befindet sich noch der Shiva geweihte Siddheshwara Temple. Er steht links nach hinten versetzt vom Haupttempel.

Siddheshwara Temple

Siddheshwara Temple

Links und rechts am Ausgang der Gopura stehen zwei Steinsäulen, an dessen unterem Teil sich Figuren befinden.

Figur am unteren Teil der Säule

Figur am unteren Teil der Säule

Danach wollte ich ein Café aufsuchen, was anhand der Fotos in Google Map einen ganz guten Eindruck machte. Zu meinem Leidwesen musste ich feststellen, dass es entgegen der Öffnungszeiten geschlossen war.

Vielleicht war das auch ganz gut so, denn ich entdeckte in einer Seitenstraße ein kleines Café mit dem Namen Flavour 24. Hier backt die Schwägerin des Inhabers ihre eigenen Kuchenkreationen.

Leider war mein Appetit auf den Six-Layer-Cake größer als die Geschwindigkeit meines Fingers auf den Auslöser der Kamera zu drücken.

Der Kuchen mit sechs verschiedenen Schichten von Schokolade war plötzlich einfach vom Teller verschwunden.

Direkt um die Ecke vom Hotel befindet sich ein Supermarkt, in dem ich mich mit Lebensmitteln eindeckte. Danach ging es zum Hotel zurück.

Als ich versuchte ins Wifi zu gelangen, stellte ein Mitarbeiter und ich fest, dass es bezüglich des Anmeldens ein technisches Problem gibt, was nur durch einen Techniker behoben werden kann. Machste nix.

Morgen früh werde ich gegen fünf Uhr in das knapp 40 Kilometer entfernte Belur fahren.

Abschließend noch etwas Statistik. Bis Hassan habe ich jetzt 32 Zugfahrten in Indien gemacht, dabei eine Fahrzeit ohne eingerechnete Verspätungen von 6 Tage 11 Stunden und 32 Minuten absolviert und eine Wegstrecke von 7.750 Kilometern zurückgelegt.