Um fünf Uhr war die Nacht zu Ende und eine halbe Stunde später fuhr ich zum Bahnhof.
Der 20492 war etwa 45 Minuten später, also suchte ich mir in Ruhe die Wagenposition. Zuvor unterhielt ich mich noch mit den Lokführern eines Schnellzuges, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h fahren kann.

Schnellzug der Indian Railway
Im Zug richtete ich mich wie gewohnt ein und machte gut drei Stunden die Augen zu.
Der Zug fuhr durch sandiges trockenes Grasland.

Wüstenlandschaft
Kurz vor Pokaran sah ich Kenotaphen auftauchen. Da der Zug eine Linkskurve fuhr und seine Geschwindigkeit reduzierte, machte ich durch das Fenster ein Foto.

Kenotaphen kurz vor Pokaran
In Pokaran wechselte der Zug seine Fahrtrichtung; diese Gelegenheit ließ ich mir entgehen, um ein Bahnhofsfoto zu machen.
Mit zwischenzeitlich knapp 50 Minuten Verspätung war der Zug unterwegs und er holte bis Jaisalmer noch ordentlich auf. Am Ende war ich nur 15 Minuten verspätet.
Das Hotel schickte mir einen Fahrer, um mich Bahnhof abzuholen und nach dem Einchecken drehte ich wie immer meine Runde.
Ich schaute mich auf dem Gelände des Jaisalmer Fort um, welches auch Sonar Qila, also das Goldene Fort, genannt wird und suchte mir die besten Orte für Fotos.

auf dem Dussehra Chowk
Dieses Fort wurde von Maharawal Jaisal 1156 errichtet und nahm etwa sieben Jahre Bauzeit in Anspruch. Es ist bis heute innerhalb der Mauern bewohnt.
Ich ging durch die engen verwinkelten Gassen. Eng und verwinkelt deshalb, damit kein Sonnenlicht auf den Boden fällt. Dadurch bleiben in den Gassen die Temperaturen in einem erträglichen Rahmen.
Im Gegensatz zu Jodhpur, wo rötlich-gelb gebänderter Sandstein verwendet wird, nutzen die Bauarbeiter den in der Region vorkommenden gelben Sandstein. Aus diesem Grund nennt man Jaisalmer auch Golden City.
Heute werden die Gebäude zwar aus Beton hergestellt, die Fassaden werden aber nach wie vor mit gelben Sandstein verblendet.
Es wird der Baustoff genutzt, der direkt vor der Haustür zu finden ist und das macht dieses Fort so besonders und einzigartig.

Gebäude aus gelben Standstein
Innerhalb der Mauern sind neben diversen Tempeln und Haveli auch der Palast zu sehen. Vervollständigt wird das Bild durch zahlreiche Wohnhäuser, Hotels, kleine Geschäfte sowie Restaurants und Cafés.
Das Fort selbst ist sozusagen eine Stadt innerhalb der Stadt Jaisalmer.

Chandraprabhu Temple, 1453 erbaut
Beim Schlendern durch die verwickelten Gassen landete ich beim Kuku Coffee Shop, der mit zahlreichen heißen und kalten Kaffeevariationen zu beeindrucken weiß und ein echter Geheimtipp ist.
Von dort oben hatte ich übrigens einen wunderbaren Ausblick über die Stadt.

Blick auf Jaisalmer
Da ich heute morgen kein Frühstück essen konnte, holte ich es hier einfach nach; ein Tomaten-Zwiebel-Sandwich und ein Iced Mocha Frappuccino genoss ich bei angenehmen 37 Grad.

Jaisalmer Fort
Danach schlenderte ich gemütlich zurück zum Hotel, um was zu essen. Auf dem Weg dorthin traf ich auf Alexandra und Tobis aus Köln. Da wir offenbar das gleiche Lokal im Visir hatten, tranken wir gemeinsam einen Lassi und plauderten über Reisen und Abenteuer.
Die beiden sind auf einer fünfmonatigen Tour und haben noch drei Monate vor sich. Ihre Reise führte sie durch mehrere Länder und nun sind sie für einige Zeit in Indien.
In Jaisalmer trifft Köln auf Dortmund. Wunderbar!
Also Ihr Zwei, genießt die vielen neuen Eindrücke und habt viel Spaß auf Eurer Reise! Und eines ist sicher, man trifft sich im Leben immer zweimal, möglicherweise in Köln.
Guten Morgen Oliver,
vielen lieben Dank für die Erwähnung. Das war ein sehr schöner und interessanter Austausch.
Wir gönnen uns zum Abschied heute auch noch mal ein Frühstück im Café Kuku.
Dir auch weiterhin eine tolle Reise. Wir werden von nun an sicherlich ab und zu mal in deinen Blog schauen.
Viele Grüße
Alexandra & Tobias
Hallo Ihr Zwei,
da war ich heute Mittag nach dem Besuch des Palastes und der Jaintempel.
Euch beiden eine schöne Reise und viele Eindrücke!
Beste Grüße Oliver