Heute stand ich gegen sieben Uhr auf, denn auf meinem Plan stand ein ganz besonderes Erlebnis.
Zunächst holte mich ein Shuttlebus vom Hotel ab und brachte die Touristen zu einem Sammelpunkt, von der aus die unterschiedlichsten Touren starteten.
Von hier aus fuhren wir gemeinsam zur Gruppe der Þríhnúkagígur, dessen Name übersetzt Drei-Gipfel-Vulkan bedeutet. Sie besteht aus zwei Kratern sowie einem Hyaloklastitkegel (Hyaloklastit = eine festgewordene pyroklastische Gesteinsform).
Sie liegt etwa 30 Kilometer südöstlich von Reykjavík entfernt.
Vom Ausgangspunkt liefen wir mit unserer sympathischen Führerin Arndís etwa 60 Minuten durch Lavafelder.
Dabei kamen wir auch an einen Eingang zu einem langgestreckten Höhlensystem von etwa einem Kilometer Länge vorbei, in dem einst Lava floss. Stellenweise ist die Höhle so schmal, dass man nur kriechen kann.
Eine Spalte von etwa 8 bis 10 m Tiefe konnten wir nur über einen Steg überwinden.
Am Basecamp angekommen, wurden wir mit Kaffee und Tee begrüßt, bekamen ein Sicherheitsbriefing und Helm sowie Gurtzeug angelegt. Danach ging es die wenigen Meter zum Eingang zur Höhle, wo wir auf die Gondel warteten.
An der Gondel angeleint, ging es langsam aber stetig hinab.
In die flaschenförmige Höhle passt locker die Freiheitsstatue oder die Hallgrímskirkju hinein.
Auf dem Grund misst sie ca. 48 m mal 60 m und der Blick nach oben ist überwältigend.
Der letzte Ausbruch ereignete sich vor etwa 4.500 Jahren und hinterließ unterschiedlich gefärbtes Gestein.
Gelbe Formationen sind von Schwefel durchsetzt, grünliche Gesteinsschichten haben einen hohen Kupferanteil und rötlich gefärbte verdanken ihre Farbe dem Eisenoxid. Dazwischen sind immer wieder schwarze Lavabänder zu finden.
Nach gut einer Stunde im Inneren und zahlreich geschossener Fotos fuhren wir mit der Gondel hinauf ans Tageslicht.
Im Camp konnten wir uns mit Suppe und heißen Getränken aufwärmen.
Als Dank und weil Arndís heute Geburtstag hat, schenkte ich ihr den Leuchtkuli vom DLR. Damit hatte sie überhaupt nicht gerechnet und die Freude stand ihr ins Gesicht geschrieben.
Nach etwa zweieinhalb Stunden marschierten wir wieder zurück, von wo aus uns der Shuttlebus wieder nach Reykjavík brachte.
Dieser Trip in den Schlot eines Vulkans werde ich so schnell nicht vergessen und sollte bei einem Besuch Islands definitiv berücksichtigt werden.