Heute stand ich bereits um 5:45 Uhr auf, denn ab halb sieben wollten Lepara, mein Guide, und ich die Tour zum Lake Natron machen.

Zuvor servierten mir die netten Damen im Restaurant noch einen Teller Obst.

Auf dem Weg zum Lake Natron begegneten wir einige Giraffen, die uns nur kurz beäugten, dann aber nicht weiter Notiz von uns nahmen und weiter das grüne Laub der Dornenbüsche fraßen.

Giraffen

Giraffen

Ein Affenrudel kreuzte unseren Weg, wobei sie lautstark klarstellten, wer hier was zu melden hat.

In der Ferne verschwand eine Antilope im meterhohen Gras. Anders als bei uns, ist das Gras hier sehr dick und starr.

Am beeindruckendsten war aber diese schier endlose Anzahl an Zwergflamingos, die zu dieser Jahreszeit ihre Jungen ausbrüten und im Dezember in Richtung Norden ziehen.

Flamingos

Flamingos

Zurück in der Lodge aß ich Frühstück, bereitete meine Sachen für den nächtlichen auf den Ol Doinyo Lengai vor und schlief bis zum Mittag.

Das Wort „Ol Doinyo Lengai“ stammt aus der Sprache der Massai und meint soviel wie der „Berg des Gottes Engai“, der übrigens ein sehr mächtiger Gott ist. Andere Götter der Massai finden sich in Berge und Bäume.

Etwa gegen 21 Uhr fahren wir an die Flanke des Berges und beginnen den etwa achtstündigen schwierigen Aufstieg auf den 2.900 m hohen Gottesberg.

Nach dem Mittag begutachtete ich gerade meine Zehen. Eine offene Blase am rechten kleinen Zeh, Überbleibsel vom Abstieg vom Kilimanjaro, verursacht nach wie vor Schmerzen. Blutergüsse unter den Zehnägeln meiner großen Zehen erscheinen für einen Aufstieg auch nicht gerade förderlich zu sein, so dass ich mit Lepara übereinkam, von einem Aufstieg abzusehen.

Es ist zwar ärgerlich, aber die Gesundheit geht schließlich vor. Diese Situation bietet allerdings die Gelegenheit ein weiteres Mal nach Tansania zu reisen, um dann doch noch diesen reizvollen Vulkan zu erklimmen, sowie die Serengeti und den Ngorongoro kennenzulernen.

Darüber hinaus hat sich ein sehr nettes Gespräch mit Lepara entwickelt.

Um im Kontakt zu bleiben gab er mir seine EMail-Adresse.

Die restlichen Tage werde ich mich ausgiebig Erholen und dem Gezwitscher der unterschiedlichster Vogelarten lauschen. Einige dieser kleinen gefiederten Gesellen haben keine Scheu auf die Veranda zu fliegen.

Heute Abend ab sieben Uhr werde ich mein Stativ aufbauen, um das Band der Milchstraße zu fotografieren. Vielleicht erhasche ich auch noch die vorüberfliegende ISS.

ISS Überflug am Lake Natron

ISS Überflug am Lake Natron

Lepara und ich unterhielten uns noch bis spät in die Nacht und zeigten uns gegenseitig Fotos auf unseren Smartphones.

Zum Dank für die vielen Eindrücke schenkte er mir sein selbst gemachtes Perlenarmband, das die Farben Tansanias beinhaltet.

Außerdem stellte er mir die Nacht noch FlipFlops vor die Tür.

Was für ein Freund er doch ist.