Ob man bei 0,1 Prozent Vorsprung gegenüber der SPD von einem Sieg sprechen kann, obwohl die CDU 12 Prozent Verluste hinnehmen musste, wage ich zu bezweifeln.

Angesichts der populistischen Wahlkampagne des Herrn Koch, der mit seinen Äußerungen zur Verschärfung des Jugendstrafrechts höchstens die rechtsextremen Dummschwätzer beeindrucken konnte, nicht aber den vernunftbegabten Wähler, war das wohl auch nicht anders zu erwarten.

Ausgerechnet Roland Koch, der mit seiner Politik der Einsparung und des Stellenabbaus im Polizei- und Justizdienst selbst zu dieser prekären Situation beigetragen hat, schwingt sich nun zum Heilsbringer aller durch jugendliche Gewalt geschundeten Seelen auf.

Gerade diese völlig überlastete Berufsgruppe, die täglich mit jugendlichen Gewalttätern zu tun haben, die eigentlich das Jugendstrafrecht zügig anwenden und umsetzen sollen, müssen sich von diesem Mann bis zur Weißglut verarscht vorkommen. Das sie Hessens Ministerpräsidenten Koch nicht nur in Frage, sondern auch ins Abseits stellen, liegt auf der Hand.

Bei seiner niveaulosen Wahlkampagne hat er scheinbar die Masse der Akademiker, Frauen und Berufstätigen ausgeblendet, die sich eher von Sachthemen, wie Bildungspolitik und soziale Gerechtigkeit leiten lassen, als von profilierungssüchtiger Wahlkampftaktik.

Die Wähler in Hessen scheinen jedenfalls mehr Verstand zu haben, als ihnen Roland Koch zugestehen mag.

Das man mit den richtigen Themen durchaus eine Landtagswahl gewinnen kann, hat die CDU in Niedersachsen bewiesen.

Bleibt zu hoffen, dass sich in Hessen schnell eine neue Koalition bildet und wir nicht noch durch ein langatmiges Polittheater unterhalten werden.

Egal ob es eine Jamaika- oder Ampelkoalition wird, für mich ist Roland Koch unbestritten der Trottel der Nation.