Kein anderes Land hat mit seiner vielfältigen Kultur und Geschichte sowie seinen unterschiedlichsten Volksgruppen einen nachhaltigeren Eindruck auf mich hinterlassen wie Indien.

Ich traf Arbeiter, Studenten, Priester, Schauspieler, Akademiker u.v.m. und wir diskutierten über die verschiedensten Themen sowohl Indien als auch Deutschland betreffend. Dabei sprach ich auch immer wieder die Probleme Gewalt gegen Frauen, den Umweltschutz sowie die Bildung an. Diese Diskussionen waren stets freundschaftlich, respektvoll und informativ.

Meine Bereitschaft andere Sichtweisen zu akzeptieren und mich neuen Kulturen zu öffnen, hat meine Persönlichkeit immens bereichert.

Die verallgemeinernde und beleidigende Art und Weise von Prof. Dr. Annette Beck-Sickinger ist, wie der deutsche Botschafter in Indien Michael Steiner zu recht in seinem Brief schreibt „vereinfachend, diskriminierend und simplifizierend“. Dieses Verhalten ist einer Universitätsprofessorin unwürdig und sie hat sich inzwischen dafür entschuldigt.

Natürlich hat Indien Probleme, aber auch nicht mehr Probleme, wie sie Deutschland oder andere Länder in der Welt haben. Das öffentliche Auseinandersetzen mit der Gewalt gegen Frauen durch die indische Regierung und anderen gesellschaftlichen Organisationen ist beispielhaft, verdient große Anerkennung und schuf eine neues Bewusstsein in der indischen Bevölkerung.

Wir sollten nicht vergessen, dass Indien die zweitgrößte Bevölkerung in der Welt hat. Veränderungen brauchen hier ihre Zeit und diese sollten wir ihnen zugestehen.

Ich schließe mich den Worten des deutschen Botschafters Michael Steiner an:

India is not a country of rapists.